Echo der Erinnerung

Alle Blüten schon lange vertrocknet,

und die Erde von Blättern bedeckt

alles scheint unberührt und vergessen

unter’m Staub langer Jahre versteckt

 

Von der Sonne gebleicht ist die Inschrift

und die Zahlen erkennt man nicht mehr,

rings um mich tost und wütet die Stille

fühle mich seltsam schwebend und leer

 

Denn im Kopf ist noch alles lebendig,

jedes Wort, jeder Blick und Moment,

Endlosschleife im Film der Gedanken

von der Wirklichkeit schmerzhaft getrennt.

Immer noch setz ich an, zu erzählen,

wen ich traf und was wir ausgetauscht,

bis ich merke, dass an meiner Seite

ja jetzt nur noch dein Schatten mir lauscht.

 

Deine Stimme werd’ ich nie mehr hören,

nie mehr diese Vertrautheit verspür’n

wenn du neben mir gehst, meine Hand streifst,

niemand mehr wird mich je so berühr’n.

 

Nur die Stimmen im Kopf sind lebendig,

wie ein Echo vergangener Zeit,

irgendwann werd’ ich dich wieder sehen,

doch der Weg bis dahin ist noch weit.

  

- Luise Kamusella -

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