1 Die Französische Revolution

1.2 Das Gedankengut der Aufklärung

In jener Zeit setzte jedoch auch mit der Renaissance die "Wiedergeburt" der Antike ein – man entdeckte und veröffentlichte antike Schriften neu, in welchen nicht nur der Mensch im Mittelpunkt stand, sondern auch Ideen antiker Demokratien widergespiegelt wurden. Daraus entwickelte sich ein neues Selbstbewusstsein; der Humanismus setzte den Menschen in den Mittelpunkt aller Überlegungen, während zuvor Denken und Handeln hauptsächlich durch den Glauben geprägt waren und aufgrund der propagierten Ausrichtung auf das Leben nach dem Tode die irdische Unterdrückung als gerechte Strafe für die Sünde der Menschheit widerstandslos hingenommen wurde.

Die Aufklärung setzte an die Stelle dieser mittelalterlichen Denkweise ein positives Menschenbild; die "Epoche der Vernunft" mit ihrem Leitsatz "cogito, ergo sum" begann um 1650 in England, von wo aus sie sich erst nach Frankreich, dann, bis ins 18. Jahrhundert hinein, nach Deutschland ausbreitete.

Kant stellte in seinem berühmt gewordenen Aufsatz fest, der Mensch müsse sich "aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit befreien". Doch auch andere Philosophen wie Voltaire, Jean Jacques Rousseau, Charles de Montesquieu oder John Locke forderten mehr politische Aktivität. Dazu wollten sie (durch friedliche Reformen, nicht durch Revolution!) den Absolutismus abschaffen.

Sie stellten verschiedene Überlegungen zu einer neuen Staatsform, welche durch politische Mitbestimmung und Volkssouveränität geprägt sein sollte, an. Ihre wichtigsten Gedanken beinhalteten dabei eine Verfassung mit Grund- und Menschenrechten, welche – im Gegensatz zum Absolutismus – die Grundlage für alle Gesetze bilden sollte.

John Locke gehört zu den englischen Aufklärern und war damit einer der ersten unter den hier genannten Vertretern, welcher über eine neue Staatsform nachdachte. Er trat für Gewaltenteilung, Freiheit und die Unversehrtheit des Eigentums ein. Außerdem beinhalteten seine Überlegungen ein Widerstandsrecht gegen Machtmissbrauch.

Charles de Montesquieu gilt als der wichtigste Denker zur modernen Staatstheorie und orientierte sich in seinen Darlegungen stark an den Überlegungen John Lockes. Neuerungen waren dabei die Unabhängigkeit und gegenseitige Kontrolle der Gewalten.

Besonders populär wurden zu seiner Zeit die Überlegungen Rousseaus, welcher im Gegensatz zu anderen die Volkssouveränität und Gleichheit der Menschen besonders hervorhob und aus diesem Grund die Gewaltenteilung ablehnte. Indem er vom Guten im Menschen ausging, setzte er das Gemeinwohl vor das Interesse des Einzelnen, dadurch sollten Gleichheit und Freiheit aller verwirklicht werden. Letztendlich würde die Verwirklichung seiner Ideen jedoch zu einem totalitären Staat führen.

Grundzüge des Absolutismus Ursachen der Revolution

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