1 Die Französische Revolution

1.3 Ursachen der Revolution

Die Ursachen für die Revolution in Frankreich waren vielfältig. Einerseits steckte das Ancien Régime in einer schweren Finanzkrise, welche auch zu Uneinigkeit innerhalb des Adels führte. Andererseits sind in großem Maße auch die Unterdrückung des Dritten Standes und die Gegensätze innerhalb dieser großen Bevölkerungsschicht für den Umsturz verantwortlich zu machen.

Auf der einen Seite standen die Bürger, welche einen Großteil der Steuerlasten trugen und damit das Reich finanzierten, welche teilweise sogar finanzkräftiger waren als der Adel und denen dennoch jegliches politisches Mitbestimmungsrecht verwehrt blieb. Sie wurden mit den Bauern, welche durch Steuern, Frondienste und Kirchenzehnt auf dreifache Weise ausgebeutet wurden und deren Not und Armut in krassem Gegensatz zu Reichtum und Prunk des Adels standen, über einen Kamm geschoren.

In den Jahren 1788/89 wurde der Unmut schließlich durch Missernten soweit geschürt, dass Bürger und Bauern wegen der Nahrungsmittelverknappung gemeinsam, wenn auch mit unterschiedlichen Zielen, eine Revolution begannen – die Bauern im Kampf um Besitz zur Ernährung ihrer Familien, die Bürger, um politisches Mitspracherecht zu erringen. Inspiriert wurden die treibenden Kräfte der Bewegung dabei nicht nur von den Überlegungen der Aufklärer zu einem neuen Gesellschaftssystem, sondern auch durch Erzählung von Söldnern, welche im Unabhängigkeitskrieg gegen die USA gekämpft und erlebt hatten, welch eine "neue Welt" dort durch den Mut der Bevölkerung geschaffen worden war.

Gedankengut der Aufklärung Phase 1: 1789-1791