2 Die Entstehung des Liberalismus

2.2 Die Preußischen Reformen

2.2.2 Die Bauernbefreiung

Die Agrarreformen wurden durch Freiherr Karl vom Stein durchgeführt und bildeten das Kernstück der preußischen Reformen. Vor den Reformen waren die Bauern unfrei, leibeigen, mussten Frondienste und Abgaben leisten. Mit dem Oktoberedikt 1807 wurde die Ständegesellschaft aufgehoben, da die Stände grundsätzlich gleichberechtigt wurden und zugleich die Schranke zwischen Bürgertum und Bauernschaft fiel – Besitzverhältnisse, Berufswahl usw. waren nun nicht mehr standesabhängig.

1811 folgte das Regulierungsedikt, welches die Leibeigenschaft abschaffen und den Bauern stattdessen freies Grundeigentum zur Verfügung stellen sollte. Weil jedoch viele Kleinbauern die hohe Entschädigungssumme nicht aufbringen konnten, verloren sie ihr Land an die Großbauern bzw. adligen Landbesitzer, weil sie sich verschuldet hatten. Auf diese Weise verloren viele ihre Existenzgrundlage, was den vorindustriellen Pauperismus zur Folge hatte, während zugleich Großbauern begünstigt wurden.

Ursachen der Preußischen Reformen Die Heeresreform

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