3 Die Weimarer Republik
3.9 Der Abbau der Demokratie
3.9.4 Gründe für
das Scheitern der Demokratie
Insgesamt kann man die Dauer der Weimarer Republik in
drei Phasen einteilen:
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Anfangsphase (1919-1923)
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Zeit der relativen Stabilisierung (1924
- 1929) - "Goldene Zwanziger"
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Niedergang der Demokratie (1930 - 1933)
- Präsidialkabinette
Weshalb hatte die Republik keinen Bestand? Die
Gründe waren vielfältig und nicht nur im
politischen System an sich begründet - hier eine kurze Auflistung:
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wirtschaftliche Belastungen: Inflation,
Reparationszahlungen, Kriegsfolgen, Ruhrkampf, Gebietsverluste
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außenpolitische Belastungen:
Ruhrbesetzung; insbesondere jedoch durch den Versailler Vertrag, der
weitreichende Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik hatte; die Last
der Kriegsschuld und die Diskriminierung durch die westlichen Mächte -
insbesondere Frankreich
-
Mängel der Weimarer Verfassung: der
Reichspräsident hatte eine zu große Machtstellung erhalten (wie leicht
es war, die Verfassung auszuhebeln, zeigte letztendlich die Bildung der
Präsidialkabinette - die Demokratie war letztendlich davon abhängig, wie
demokratisch der Reichspräsident zu handeln gedachte); das Parlament war
zu sehr zersplittert, da keine Mindeststimmenanzahl zum Einzug in den
Reichstag nötig war und es sehr viele Parteien gab.
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Versagen von führenden Persönlichkeiten:
hierzu zählen Machtkämpfe innerhalb der Parteien, von Papens
"Preußenschlag", aber auch Fehleinschätzungen der Berater Hindenburgs
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gesellschaftliche Probleme: es bestand
weiterhin eine Klassengesellschaft, die Spannungen zwischen
Arbeiterschaft und Industriellen waren unüberbrückbar
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antidemokratisches Denken und Handeln:
es gab sehr viele Gegner der Demokratie und extreme Strömungen; die
Demokratie war noch nicht in den Köpfen der Menschen verwurzelt; die
Demokratie wurde zu wenig durch Heer und Verwaltung gestützt - in
Verwaltung und Justiz z.B. waren die konservativen Beamten aus der
Monarchiezeit verblieben
PräsidialkabinetteThema
4: Nationalsozialismus |
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