4 Nationalsozialismus

4.6 Wirtschaft im Zuge der Kriegsvorbereitung

Zum Zeitpunkt des Machtantritts Hitlers waren in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen arbeitslos und die deutsche Wirtschaft hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Eines der zentralen Versprechen der NSDAP waren deshalb der wirtschaftliche Aufschwung ebenso wie die Abschaffung der Arbeitslosigkeit.

Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels waren staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, umfangreiche Bautätigkeit im Zuge der Kriegsvorbereitung - hier ist insbesondere der Autobahnbau anzuführen - sowie die Errichtung großer monumentaler Bauten, welche repräsentativen Zwecken dienten und die Bevölkerung beeindrucken sollte. Eine weitere wirksame Maßnahme war die Entfernung der Frauen aus dem Berufsleben, was entscheidend zur Senkung der offiziellen Arbeitslosenzahl beitrug.

Hauptziel der Wirtschaft in den Vorjahren des Zweiten Weltkrieges war die Erreichung wirtschaftlicher Autarkie, d. h. Unabhängigkeit von ausländischen Rohstoffen und Produkten. In diesem Zusammenhang versuchte man auch, Naturstoffe synthetisch herzustellen und in einem Vierjahresplan wurden die knappen Rohstoffe genauestens eingeteilt. Hierbei wurden insbesondere Rohstoffe auf die Kriegs- und Rüstungsindustrie konzentriert.

Im Juni 1933 wurde das "Erste Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit" erlassen, im September folgte das entsprechende Zweite Gesetz. Es sollte die Bauindustrie ankurbeln sowie Investitionen erleichtern. Es war zudem der Beginn der Entfernung von Frauen aus dem Beruf. Im Jahr 1938 erfolgte die Entfernung von Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben. Im selben Jahr wurden dann auch wieder verstärkt weibliche Arbeitskräfte eingesetzt, da Männer als Soldaten gebraucht wurden.

1939 wurde die Reichsbank direkt dem Führer unterstellt. Der Krieg wurde durch Notendruck finanziert. Für alle wichtigen Güter wurden nun Bezugsscheine benötigt. Ab 1943 wurde der Krieg zum "totalen Krieg" erklärt und die Produktion von Konsumgütern eingeschränkt. Finanziert wurden all diese Maßnahmen durch beschlagnahmten jüdischen Besitz, eine drastische Neuverschuldung, Notendruck und so genannte "Mefo-Wechsel". Hierfür wurde eigens die "Metallurgische Forschungsgesellschaft mbH" gegründet, welche Rüstungsaufträge gegen Wechsel vergab. Diese stellten eigentlich zur Minderung der Inflationsgefahr verschleierte Kredite dar.

Widerstand gegen den NationalsozialismusNS-Außenpolitik bis 1939

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