3 Die Weimarer Republik

3.7 Die Ära Stresemann - eine Zeit der Stabilisierung

3.7.1 Zur Person Stresemann

Gustav Stresemann hat viele Verdienste aufzuweisen - als Reichskanzler musste er 1923 gleich wieder zurücktreten, doch trotz ständig wechselnder Regierungen blieb er danach für sehr lange Zeit (bis 1929) Außenminister. In dieser Position bemühte er sich kontinuierlich um einen gleichberechtigten Platz Deutschlands unter den Völkern.

Eigentlich war Stresemann als Fraktionsvorsitzender der DVP eher immer ein Gegner demokratischer Regierungen gewesen. Doch da er das Ziel vor Augen hatte, den Versailler Vertrag zu revidieren und die Reparationsforderungen abzumildern, wurde er zu einem sehr demokratischen, wenn auch immer umstrittenen Politiker. Von rechter Seite wurde er aufgrund des Locarno-Vertrags als "ehrloser Erfüllungspolitiker" beschimpft.

Als Reichskanzler beendete Stresemann 1923 den Ruhrkampf und führte die Rentenmark ein. Eine vorzeitige Räumung des Rheinlandes konnte er leider nicht erreichen, auch keine noch stärkere Milderung der Reparationsforderungen; nach dem Regierungswechsel in Frankreich stagnierte die Annäherung zwischen den beiden Staaten wieder, für welche er 1926 zusammen mit Aristide Briand den Friedensnobelpreis erhalten hatte.

Insgesamt gelang es ihm jedoch, Deutschland wieder einen gleichberechtigten Platz unter den Völkern Europas zu sichern: Die "Goldenen Zwanziger" mit einem Aufschwung von Wirtschaft, Kunst, Kultur und Wissenschaft sowie der außenpolitischen Etablierung Deutschlands sind letztendlich auch sein Verdienst - weshalb jene Zeit nach ihm benannt ist.

Die Entwicklung der Reparationsforderungen Verträge der Ära Stresemann

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